Artemis 1: Bis zum Mond und wieder zurück.

Am 16. Novem­ber 2022 um 7:48 Uhr deutsch­er Zeit ist das SLS vom Kennedy Space Cen­ter in Cape Canaver­al im US-Bun­desstaat Flori­da aus mit der Ori­on-Kapsel Rich­tung Mond abge­hoben. Sobald die Kapsel entkop­pelt ist, ver­glüht das SLS in der Erdat­mo­sphäre — und hat damit seinen Dienst erfüllt. Das Raum­schiff Ori­on wird danach nicht auf dem Mond lan­den, son­dern ihn lediglich umrunden.

Die Kapsel wird sich während der Mis­sion max­i­mal 450.000 Kilo­me­ter von der Erde ent­fer­nen, und soll dabei länger im Wel­traum bleiben als alle ihre Vorgänger, ohne an eine Raum­sta­tion anzudocken.

Am Mond angekom­men, soll sich „Ori­on” auf etwa 97 Kilo­me­ter dem Him­mel­skör­p­er näh­ern und dann seine Schw­erkraft nutzen. So gelangt das Raum­schiff in eine rück­läu­fige Umlauf­bahn, die rund 64.000 Kilo­me­ter am Erd­tra­ban­ten vor­beiführt. Diese Ent­fer­nung würde 48.000 Kilo­me­ter über dem bish­eri­gen Reko­rd von Apol­lo 13 liegen und wäre damit die weiteste Ent­fer­nung, die ein für Men­schen gebautes Raum­schiff im Wel­traum zurück­gelegt hat.

Angetrieben wird die „Ori­on” Kapsel vom soge­nan­nten Euro­pean-Ser­vice-Mod­ul, kurz ESM, gebaut in Deutsch­land. „Das ist ein beispiel­los­er Ver­trauens­be­weis der Nasa in die Fähigkeit­en unser­er Indus­trie und Deutsch­land als Part­ner”, sagte Walther Pelz­er, Leit­er der Deutschen Raum­fahrta­gen­tur. Das etwa 15 Ton­nen schwere ESM bein­hal­tet das Haupt­trieb­w­erk und liefert über vier Solarsegel den Strom für das Raum­schiff. Außer­dem reg­uliert es das Kli­ma und die Tem­per­atur der Kapsel und lagert Treib­stoff, Sauer­stoff und Wasser­vor­räte für die zukün­ftige Crew. Für dieses Mod­ul hat RM auch ver­schiedene Teile gebaut.

Ende 2023 sollen Astro­naut­en an Bord mitfliegen.

Gle­ich sechs dieser Mod­ule hat die Nasa bei der Europäis­chen Wel­trau­ma­gen­tur (Esa) bestellt. Denn weit­ere Mond­mis­sio­nen sollen fol­gen: Ende 2023 ist die zweite Artemis-Mis­sion geplant — dann erst­mals mit echt­en Astronauten

Mehrere Wochen soll das Raum­schiff „Ori­on” den Mond umkreisen, zur Erde zurück­kehren und schließlich vor der Küste von San Diego im Wass­er lan­den. Es han­delt sich um einen unbe­man­nten Test­flug, das heißt, an Bord sind keine Men­schen — anders als bei den vorheri­gen Apol­lo-Mis­sio­nen. Lediglich Hel­ga und Zohar, zwei blaue Strahlen­mess-pup­pen des Deutschen Luft- und Raum­fahrt-zen­trums (DLR), wer­den am Flug teil­nehmen. Zudem gibt es zahlre­iche Mess-instru­mente, wis­senschaftliche Exper­i­mente und Erin­nerungsstücke, die zum Mond reisen sollen.

Die Ori­on-Kapsel ist dem Mond am näch­sten gekom­men, als sie den Mond an der Erd­abge­wandten Seite umrun­det hat. Stille.…man hätte einen Bleis­tift fall­en hören können…bis endlich wieder Sig­nale der Ori­on auf der Erde angekom­men sind.

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